Definition einer Turmhügelburg
Stell dir vor, du trittst in die Fußstapfen eines mittelalterlichen Ritters und entdeckst seine Festung. Turmhügelburgen sind ganz besondere Bauwerke aus dieser Zeit. Sie sind auch unter dem Begriff Motte bekannt.
Eine Turmhügelburg kennzeichnet sich durch einen künstlich aufgeschütteten Erdhügel. Auf diesem Hügel findest du normalerweise ein turmartiges Gebäude.
Denn diese Konstruktion diente vor allem dem militärischen Schutz.
Um den Erdhügel herum war oft ein Graben zu finden. Deine Vorstellungskraft hilft dir, den tiefen Graben zu sehen, welcher die Burg zusätzlich sicherte. In vielen Fällen war dieser mit Wasser gefüllt.
Das auf dem Hügel stehende Gebäude war meist aus Holz. Es konnte aber auch aus Stein sein, vor allem wenn es zu einer späteren Zeit erbaut wurde.
Der Turm war das Zentrum der Burg und diente als letzter Rückzugsort.
Du kannst an wichtigen Wegen oder bei größeren Ortschaften solche Burgen finden. Sie zeigten die Macht des Herrschers an und schützten die Bevölkerung.
So standen Turmhügelburgen als Sinnbild für Sicherheit und Autorität in ihrer Region.
Geschichte der Turmhügelburgen
In der Geschichte findest du, dass Turmhügelburgen, auch als Motten bekannt, eine besondere Form mittelalterlicher Befestigungsanlagen darstellen.
Denn sie zeichnen sich durch einen künstlich aufgeschütteten Erdhügel und einen darauf errichteten Turm aus.
Frühes Mittelalter
Im frühen Mittelalter beginnt die Geschichte der Turmhügelburgen. Zu dieser Zeit entstehen sie meist als einfache Holzkonstruktionen.
Dein Wissen vertieft sich mit der Erkenntnis, dass viele dieser Burgen als Wehranlagen des Niederen Adels dienten.
Hoch- und Spätmittelalter
Im Hoch- und Spätmittelalter erleben die Turmhügelburgen ihre Blütezeit. Du verstehst nun, dass sich die Bauweise weiterentwickelt. Stein wird häufig als Baumaterial verwendet.
Du lernst, dass einige Turmhügelburgen in dieser Zeit sogar zu repräsentativen Wohnsitzen umgestaltet werden, was ihre Bedeutung und ihren Einfluss unterstreicht.
Architekturmerkmale
Die Architekturmerkmale von Turmhügelburgen sind einzigartig und zeigen die raffinierte Wehrtechnik des Mittelalters.
Dein Verständnis für diese Bauwerke wird vertieft, wenn du ihre spezifischen Elemente betrachtest.
Turmhügel
Der Turmhügel, auch als Motte bekannt, ist das Herzstück einer Turmhügelburg. Dies ist ein künstlich aufgeschütteter Erdhügel, oft in einer kegel- oder hügelförmigen Struktur.
Auf seinem Gipfel findest du häufig einen hölzernen oder steinernen Turm, der als letzter Rückzugsraum diente.
Die Höhe des Turmhügels verschaffte Verteidigern einen strategischen Überblick über das umliegende Land.

Burggraben
Um den Turmhügel herum liegt oft der Burggraben. Er diente nicht nur der Verteidigung, sondern betonte auch den repräsentativen Charakter der Anlage.
Du kannst dir vorstellen, wie der mit Wasser gefüllte Graben Angreifer fernhielt und zugleich den imposanten Anblick der Burg verstärkte.
Wohngebäude
Innerhalb der Mauern einer Turmhügelburg findest du die Wohngebäude, oft aus Holz errichtet. Hier lebten die Bewohner und gingen ihren täglichen Aufgaben nach.
Trotz der Wehrhaftigkeit musste die Burg auch gemütlich und wohnlich sein, daher waren die Gebäude auch auf die Bedürfnisse des alltäglichen Lebens ausgelegt.
Verbreitung in Europa
Turmhügelburgen, auch bekannt als Motten, findest du hauptsächlich in West- und Mitteleuropa. Sie entstanden im Hochmittelalter und breiteten sich schnell als eine Form der mittelalterlichen Befestigungsanlage aus.
Deutschland
In Deutschland erlebte der Typus der Turmhügelburg ab dem 11. Jahrhundert seine Blütezeit. Historiker verorten ihre Verbreitung insbesondere in Oberfranken, wie der Landschaftsmuseum-Webseite es dokumentiert.
Im süddeutschen Raum waren sie eine typische Anlageform für die Residenzen der Ministerialen, was deine Vorstellung von mittelalterlichen Burgstrukturen in dieser Region bereichert.
Frankreich
In Frankreich, dem Ursprungsland der Turmhügelburgen, findest du zahlreiche solcher Strukturen, die aus dem 10. und 11. Jahrhundert stammen.
In französischen Regionen wie Normandie und Aquitanien wurden sie als eine effiziente Methode der Herrschaftssicherung gesehen und spielten eine große Rolle, als sich das Feudalsystem festigte.
Britische Inseln
Auf den Britischen Inseln sind Turmhügelburgen, auch als Normannische Motten bekannt, deutlich sichtbar. Sie zeugen von der normannischen Eroberung, die im 11. Jahrhundert ihren Anfang nahm.
Es ist interessant zu beobachten, wie diese Befestigungen in England und Wales als symbolische und strategische Punkte zum Einsatz kamen.
Denn die heute noch als iconische Ruinen das Landschaftsbild prägen.